Bonndorf

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Bonndorf

Mit fast 700 Einwohnern ist Bonndorf das westlichste Dorf im Bodenseekreis und ist seit der Eingemeindung 1972 mit 1103 Hektar der größte Teilort Überlingens.

Der Ort liegt auf rund 550 m und ist nur vier Kilometer vom Bodensee entfernt. Bonndorf hat mit seinen zahlreichen Vereinen ein aktives Vereinsleben und bietet viele Möglichkeiten zum Wandern und Erholen.

Die Landschaft in und um Bonndorf wird durch die weitläufige Kulturlandschaft geprägt. Wald, Gemüsebau, Milchvieh- und Schafhaltung sowie der Anbau nachwachsender Rohstoffe bilden eine abwechslungsreiche Landschaft, die zum Radfahren, Spazieren und Wandern einlädt.

Mit dem Haldenhof hat Bonndorf einen der schönsten Aussichtspunkte am Bodensee. Ein weiterer toller Aussichtspunkt in Bonndorf befindet sich auf dem Kaien (680 m). Von hier kann man zum Bodanrück über die Hegauvulkane bis zum Schwarzwald schauen.

Aus der Geschichte

Bonndorf wurde um ca. 600 n. Chr. gegründet. Die Ortschaft „Pondorf“ erscheint in einer St. Gallener Urkunde vom Dreikönigstag des Jahres 800. Ob es sich hierbei jedoch um das Überlinger Bonndorf handelt, ist kaum mehr zweifelsfrei zu klären.

Dagegen war das heute zu Bonndorf gehörige Walpertsweiler 1134 nachweisbar Teil der Gründungsschenkung des Guntram von Adelsreute an das Kloster Salem. Aus dem Zeitraum 1134/37 datiert auch die älteste unstrittige Erwähnung von Bonndorf selbst. Im 12. Jahrhundert wurde ebenfalls die erste Kirche in Bonndorf erbaut. Im 15. Jahrhundert fasste in Bonndorf der Überlinger Spital Fuß. Seit 1465 lag die Gerichtsbarkeit bei der Landgrafschaft Nellenburg, also bei Österreich.

Der 30-jährige Krieg zog Bonndorf stark in Mitleidenschaft. 1802/03 wurde der Ort badisch. 1874 erhielt Bonndorf eine katholische Volksschule; im Jahr darauf wurde eine Feuerwehr gegründet.

Sehenswertes in Bonndorf

Mit einem Stammumfang von über fünf Metern wurde die Hildegardlärche vom Deutschen Baumarchiv Gießen 2012 zur mächtigsten Lärche Deutschlands gekürt. Auch mit ihrer Höhe von 45m überragt sie alle umliegenden Bäume und weist ein stolzes Alter von 300 Jahren auf. Benannt wurde sie nach der mildtätigen Gräfin Hildegard.

Der Heilige Pelagius und die Heilige Sankt Verena sind die Patronen der Bonndorfer Kirche. Der heutige Chorraum und der auffällig hohe Turm der Kirche stammen wohl noch von der durch die Herren von Hohenfels im 14. Jahrhundert errichteten gotischen Kirche. Das Schiff entstand 1835 -1840 neu. Um 1850 wurde die Sankt Johannis Kirche von Walpertsweiler in die Pfarrei Bonndorf eingefügt. Die prunkvollen Bilder der Seitenaltäre stammen aus dem 15. Jahrhundert. Beeindruckend sind die fünf Glocken der Kirche, die von dem Reichtum der Kirchengemeinde zollen. Die Kirchengemeinde gehört zur katholischen Seelsorgeeinheit Sipplingen.

Das Höhengasthaus Haldenhof (630 m) gilt als einer der schönsten Aussichtspunkte am Bodensee. 1441 erstmals erwähnt, ging der Wirtschaftshof der Burg-Niederhohenfels (heute eine Ruine unterhalb des Haldenhofs) nach Aussterben des Rittergeschlechts in den Besitz des Überlinger Spitals über. Der Minnesänger Burkhard von Hohenfels war Namensgeber der eindrucksvollen, mehrere hundert Jahre alten Burkhard-Linde, die sich am Haldenhof befindet. Mit einem herrlichen Blick über den Bodensee und zur Alpenkette ist der Haldenhof heute beliebter Ausgangspunkt oder Rastplatz für Wanderer.

Im Oktober 1954 wurde die Bodenseewasserversorgung gegründet. Seit der Inbetriebnahme der ersten Pumpanlage in Sipplingen, versorgt der Zweckverband über 320 Städte und Gemeinden bis nach Ludwigsburg. Das Rohrnetz umfasst eine Länge von über 1.600 Kilometern. Die tägliche Entnahme beträgt 670.000 Kubikmeter Rohwasser, das auf der Gemarkung Bonndorf aufbereitet wird. Mit dem jährlichen Volumen von über 135 Mio. Kubikmeter versorgt der Bodensee über 4 Mio. Menschen mit sauberem Trinkwasser.

Bei einer Wanderung auf den Bonndorfer Hausberg, dem Kaien, kann man die Hegauvulkane sehen. Der Höhenweg in Richtung Haldenhof bietet traumhafte Ausblicke auf den Bodensee und die Insel Mainau. Um Bonndorf gibt es auch viele Tiere, wie Kühe, Kälbchen, Ziegen, Schafe und Hühner zu entdecken. Auf dem Spielplatz an der Kirche oder im Beurensteig lässt es sich nach Herzenslust spielen und toben und am Dorfgemeinschaftshaus oder auf dem Sportplatz finden zahlreiche Veranstaltungen der Vereine statt.

Übi - Überlinger Uhu

Schon gewusst?

Jahrhundertelang war er in Vergessenheit geraten, dann setzte der Hinweis einer Geschichtsdoktorandin die Reaktivierung des Walpertsweiler Weihers bei Überlingen-Bonndorf in Gang. Nach den Aufzeichnungen eines historischen Fischbüchleins nutzte das Heilig-Geist-Spital aus Überlingen den Weiher zwischen 1592 und 1743 zur Fischzucht. Danach wurde er aufgegeben und es deuteten nur noch Dammreste und alte Flurnamen auf ihn hin. Im Jahre 2012 wurde durch die Heinz Sielmann Stiftung und die Stadt Überlingen der Weiher revitalisiert und ein weiterer Mosaikstein im Biotopverbund Bodensee geschaffen.

Heute ist das reaktivierte Stillgewässer mit angrenzenden Wiesen, Streuobstbäumen und Feldgehölzen unter dem Namen Inge-Sielmann-Weiher Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Besonders wertvoll sind die ausgedehnten Flachwasserzonen, in denen Amphibien laichen und Watvögel auf ihrem Zug nach Nahrung suchen. Die Inseln und Schilfgebiete bieten geschützte Brutplätze und entlang des Ufers wachsen seltene Feuchtgebietspflanzen.

Wandern in und um Bonndorf

Wandern und Radfahren in der Bodenseeregion ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis! Auch rund um den Überlinger Teilort Bonndorf finden Sie ein ausgezeichnete Wegenetz für einen kurzen Spaziergang, eine gemütliche Wanderung oder eine familienfreundliche Radtour.