Überlinger Weltacker

Die Welt durch einen Acker sehen

Der Überlinger Weltacker, der sich im Teilort Andelshofen befindet, war ursprünglich als Alternativprojekt zur Überlinger Landesgartenschau 2020 geplant. Dank des großen Engagements der Verantwortlichen und viel positiver Resonanz ist aus einem Einjahres-Projekt eine wertvolle Bildungsinitiative geworden.

Der allererste Weltacker wurde für die Internationale Gartenschau 2015 in Berlin entwickelt und hat mittlerweile PartnerÄcker auf der ganzen Welt gefunden. Der Überlinger Weltacker entstand nach dem Berliner Vorbild und misst genau 2000 m². Dahinter steht die Annahme, dass bei einer Aufteilung der weltweiten Ackerflächen auf die Weltbevölkerung jedem Menschen 2000 m² zur Verfügung stünden, um ein Jahr lang vom Ertrag dieser Fläche zu leben.

Verschiedene Stationen stellen Zusammenhänge

zu unseren Konsumgewohnheiten, der Biodiversität, dem Bodenleben oder auch dem Klima in den Fokus

Anette Wilkening ist eine der Verantwortlichen des Überlinger Weltackers. Die Pädagogin und Agrarwissenschaftlerin kennt das Überlinger Umweltbildungsprojekt von Anfang an und informiert bei den geführten Rundgängen über die vielfältigen Zusammenhänge, die es hier zu entdecken gibt: „Wir pflanzen bei uns exakt das an, was weltweit angebaut wird. Und das im gleichen Flächenverhältnis – nur runter gerechnet auf 2000 m². Mit den 45 am häufigsten angebotenen Kulturen wird die globale Landwirtschaft abgebildet. Verschiedene Stationen stellen Zusammenhänge zu unseren Konsumgewohnheiten, der Biodiversität, dem Bodenleben oder auch dem Klima in den Fokus.“

Alle Beteiligten verfolgen das Ziel, wissenschaftliche Fakten und schwer fassbare Zahlen und Verhältnisse in einen greifbaren bildlichen Kontext zu bringen und auf diese Weise lebensnah verständlich zu machen. In den Führungen werden die Zusammenhänge zwischen unserem scheinbar unerheblichen alltäglichen Handeln und den oft als sehr groß empfundenen Themen wie dem Klima, dem Ressourcenverbrauch oder der Ungleichheit der Ressourcenverteilung hergestellt. Abgeleitet von den Themen rund um den Acker werden interaktive Werkstätten auf dem Gelände angeboten. Dabei soll das direkte Erleben zum besseren Verständnis der Zusammenhänge führen. „Wir sehen in den Begriffen Lernen und Bildung nicht nur eine Weitergabe von Wissen, sondern vielmehr ein Erweitern der eigenen Handlungskompetenz, des Wirksamkeitsbewusstseins und des Verständnisses für eine nachhaltige Ernährung sowie das Ermutigen zum aktiven Mitgestalten der Welt“ heißt es von Seiten des Teams.

Es gibt hier Aha-Erlebnisse für alle Altersklassen, bei denen viele Themen abgedeckt werden: Ernährung, Weltpolitik, Wirtschaft, Mathematik, Physik und Ethik gehören dazu. Deshalb wird dieser Lernort in Andelshofen nicht nur bei Schulklassen immer beliebter. Wir zeigen dem Einzelnen, dass man mit dem Essen eine große Macht hat und wollen Zuversicht geben. Dabei geht es nicht darum, bestimmte Entscheidungen zu verurteilen, sondern vielmehr um das Verstehen, was man mit dem eigenen Essen beeinflussen kann.
Anette Wilkening, Überlinger Weltacker
BiNELa

BiNELa

Bildung, Nachhaltigkeit, Ernährung, Landwirtschaf

Um in Überlingen weiterhin Aufklärungsarbeit leisten zu können, wurde mit BiNELa gUG (Bildung, Nachhaltigkeit, Ernährung, Landwirtschaft) ein eigener Träger gegründet. Finanziert wird das Projekt bisher auf reiner Spendenbasis.

Ehrenamtliche, Praktikanten und eine fest angestellte Gärtnerin ergänzen das Team.

Schon gewusst? MITMACH- UND ERLEBNISPROGRAMM

Der Überlinger Weltacker ist ein idealer Treffpunkt und Bildungsort. „Die Zukunft beginnt heute! – Gestalte sie mit uns!“ Unter diesem Motto steht das Mitmach- und Erlebnisprogramm mit Führungen, Workshops, und kulinarischen Entdeckungen.

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