Zwischen Hell und Dunkel – Chiaroscuro – bewegen sich die Werke, mit denen sich das Else-Klink-Ensemble Stuttgart in seinem Jubiläumsprogramm auseinandersetzt.
Giya Kanchelis Werk, dessen Titel dem Programm seinen Namen gibt, gestaltet das Helle wie das Dunkle. Es lebt von seinen langen Linien, genauso wie von seiner aufbrechenden inneren Dramatik. Die eurythmische Interpretation bringt beide Seiten zum Strahlen: Kanchelis mitfühlend-wehmütiger Klagegesang wird durch die Bewegung in seiner zukunftsoffenen Seite gestärkt.
Alfred Schnittkes erste Cellosonate steht hierzu in einem herben Kontrast und bildet mit seinen drei Sätzen musikalisch und auch zeitgeschichtlich einen markanten Akzent. Ein ungewöhnliches Bühnenbild für die Eurythmie kommt zusammen mit einer Inszenierung, die Bilder wie von Skulpturen griechischer Götter als Ausdruck zeitloser Schönheit aufleben lässt, welche sich dann zum Ort und Präsenz größter Brutalität und Aggression verwandeln.
Während in Schnittkes erste Cellosonate die große, dramatische Gebärde sichtbar wird, leuchtet die Hebriden-Ouvertüre von Felix Mendelssohn-Bartholdy in klassisch-romantischer Schönheit, welche mit der Choreografie der Ensemblegründerin Else Klink zu einem der bedeutendsten Bühnenwerke der Eurythmiegeschichte gehört.
Das Else-Klink-Ensemble lotet, gemeinsam mit den jungen Musikern des Tbilisi Youth Orchestra, die vielfältigen Farben der Eurythmie aus und bringt sowohl eine legendäre Inszenierung Else Klinks, als auch interessante neue Ansätze junger Choreographen in spannungsvollen Kontrasten auf die Bühne.
Eurythmie: Else-Klink-Ensemble Stuttgart
Orchester: Tbilisi Youth Orchestra (Georgien)
Dirigent: Mirian Khukhunaishvili
Lichtdesign: Peter Jackson
Einstudierung: Severin Fraser, Eiki Maiya, Lena Sontheimer und Benedikt Zweifel