Im Hochamt am Ostersonntag erklingt festliche Kirchenmusik. Zusammen mit dem Münsterorchester und Solisten gestaltet der Münster- und Kammerchor diesen Gottesdienst mit der „Nelson-Messe“ von Joseph Haydn und dem „Halleluja“ aus dem Occasional Oratorio von Georg Friedrich Händel.
Die Nelson-Messe entstand im Sommer 1798 als drittes der Haydnschen „Hochämtern“, so heißen seine sechs späten Messvertonungen. Diese „Hochämter“ zählen zu seinen letzten Kompositionen überhaupt und markieren den Gipfelpunkt seines Schaffens. Zugleich stellen sie den krönenden Abschluss der kirchenmusikalischen Klassik schlechthin dar. In diesen Werken gelingt Haydn die Synthese von Traditionen der alt-österreichischen Barockmusik mit seinem sinfonischen Spätstil besonders eindrucksvoll.
Die Messe trägt eigentlich den Titel „Missa in Augustiis“. Volkstümlich bekannt geworden ist sie aber als „Nelson-Messe“. Der Überlieferung nach soll Haydn während der Arbeit am Benedictus die Nachricht vom Sieg Nelsons über die Franzosen erhalten haben und daraufhin die kraftvollen Trompetensignale niedergeschrieben haben. Die Nachricht dürfte ihm aber tatsächlich erst Wochen später zu Ohren gekommen sein. Die Bezeichnung „Nelson-Messe“ scheint aber dennoch gerechtfertigt zu sein, da sie wohl beim Besuch des englischen Admirals in Eisenstadt 1800 zur Aufführung gekommen sein soll.
Unter der Leitung von Kirchenmusikdirektorin Melanie Jäger-Waldau musizieren Larissa Malikova (Sopran), Nicole Fazler (Alt), Walter Kehl (Tenor), Hermann Locher (Baß) und Matthias Auer (Orgel).