Von der täglichen „Routinearbeit“ abgesehen, bringt die jährliche Sonderausstellung eine große Herausforderung mit sich. Gemeinsam mit der Abteilung Kultur der Stadt werden Themen gesucht und schließlich umgesetzt, wobei sich Familie Graubach alleine um die Realisierung der Darstellungsfläche kümmert. Sie entwickeln Ideen, denen Peter Graubach in stundenlanger Arbeit in seiner Werkstatt eine Gestalt gibt. Er schätzt die Vielseitigkeit seines Berufes und dass er in Eigenregie arbeiten kann.
Außerdem gibt es im Stadtmuseum immer wieder „neues Altes“ zu entdecken. Zum Beispiel als in der seit Jahren geschlossenen historischen Waffenkammer viereckige Geschosse gefunden wurden, von deren Existenz man weltweit bis dato nur die Vermutung hatte, dass sie existieren könnten. Bei den eckigen Geschossen handelte es sich um Prototypen aus der Zeit um den Dreißigjährigen Krieg. Bis zu ihrer Entdeckung durch Peter Graubach und einen Hauptkommisar gab es nur Zeichnungen davon – der Fund lieferte den Beleg, dass sie tatsächlich existierten.
Die Kiste, in der sich die Munition befand, gehörte schon jahrzehntelang zum Besitz des Museums, erst 2013 wurde sie schließlich entdeckt, als die Waffenkammer nach ihrer Schließung in den 50er Jahren wiedereröffnet worden war. „Man lernt hier immer dazu“ sagt Peter Graubach stolz. Auf die Frage, wohin sie denn irgendwann einmal ziehen würden, wenn sie altersbedingt nicht mehr im Museum arbeiten können: „Genau zwei Häuser weiter, denn da ist mein Elternhaus.“ Womit Graubachs immer das leben können, was sie sehr schätzen, eine abwechslungsreiche Beständigkeit.