Scheffelhöhe

Reste von Höhlen befinden sich in der Felswand vor der Scheffelhöhe.
Joseph Victor von Scheffel (1826-1886) war einer der populärsten Schriftsteller der Bodenseeregion. Der studierte Jurist betätigte sich seit 1859 als freier Schriftsteller und lebte von 1871 an auf der Mettnau bei Radolfzell.

Eines seiner Hauptwerke, der historische Roman „Ekkehard“ (1885), spielt am Bodensee, in den Klöstern Reichenau und St. Gallen, auf der Festung Hohentwiel und auch in der Nähe von Überlingen, genauer: in den sagenumwobenen „Heidenhöhlen“ von Goldbach. Das umfangreiche Höhlensystem ging beim Bau der Uferstraße 1846 und später beim Bahnbau 1895 weitgehend verloren.

Reste ähnlicher Höhlen – jedoch deutlich kleiner – befinden sich in der Felswand vor der Scheffelhöhe. Eine Sommerwirtschaft mit Kegelbahn und Bierkeller leitete ihren Namen davon ab. Der „Heidenkeller“ war in den 1830/40er Jahren ein beliebtes Ausflugsziel für Kurgäste wie Einheimische und wurde im Volksmund spöttisch auch als „Grobiansberg“ bezeichnet.

Der Bierkeller wurde von Braumeister Anton Teufel vergrößert und gab dem nahegelegenen Verbindungsweg „Teufelstreppe“ den Namen. Eine der Ruhebänke ist Erwin Teufel, ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg mit Wohnsitz in Überlingen, gewidmet, während die zweite Bank ein Geschenk der befreundeten Stadt Wangen im Allgäu ist.
    pinAuf dem Stein
    88662 Überlingen
    Johann Nepomuk Bommer: Ansicht der Sommerwirtschaft „Heidenkeller“. Lithografie, um 1844. Überlingen, Stadtarchiv
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