Nußdorf

Nußdorf

Als einziger der Überlinger Teilorte liegt Nußdorf direkt am See und kann sowohl mit der Bahn, dem Bus und Auto als auch mit dem Schiff erreicht werden. Das Dorf wird durch über drei Kilometer Seeufer und Landschaftsschutzgebiete – die größtenteils aus Mischwald und Streuobstwiesen bestehen - begrenzt. Auf der ca. 200 ha großen Gemarkung leben ca. 1.700 Einwohner.

Während bis in die siebziger Jahre die Landwirtschaft dorfprägend war, traten danach Wohnen und Tourismus in den Vordergrund. Alle Dinge des täglichen Bedarfs sind im Ort erhältlich. Nußdorf hat ein buntes Vereinsleben. Der Gesangs- und Musikverein, die Narrengesellschaft Schnecken, die freiwillige Feuerwehr und die badischen Böllerschützen sind eng miteinander verflochten.

Aus der Geschichte

Nußdorf ist schon lange besiedelt. Beim Nußdorfer Landungssteg wurden im See die Reste einer Pfahlbausiedlung aus dem Jahr 3919 v. Chr. gefunden. Bei Niedrigwasser sind heute noch die Reste der Pfähle auf der Halde vor dem Strandbad zu sehen.

Seinen Namen hat das Dorf zwischen 600 und 800 n. Chr. erhalten. Im ersten bekannten, schriftlichen Zeugnis über Nußdorf wird in einer Chronik zur Entstehung des Klosters St. Georgen über einen Egilwart von Nußdorf als Zeugen eines Dorftausches nahe Tübingen am 6. April 1092 berichtet.

Nußdorf war eines der ersten Dörfer, die noch im 12. Jahrhundert dem neuen Kloster Salem übereignet worden waren. Die noch heute bestehende Kapelle wurde Ende 12. Jh./ Anfang 13. Jh. gebaut und 1597 mit sehr sehenswerten Fresken ausgemalt.

Im 30-jährigen Krieg wurde Nußdorf 1643 bis auf die Kapelle und eine Scheuer völlig zerstört. Mit Hilfe des Klosters Salem wurde das Dorf nach 1648 wieder aufgebaut und teilweise neu besiedelt.

Lebten seit Anfang des 19. Jahrhunderts gut 150 Einwohner in Nußdorf, so wuchs es seit ca. 1830 zu einer eigenständigen Gemeinde heran, die vom Weinbau lebte. Ackerbau und Viehzucht dienten lediglich der bäuerlichen Selbstversorgung. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die erste Villa auf dem Hang über dem Nußbach noch mitten in die Weingärten gebaut. Der Weinbau endete nach dem Befall durch die Reblaus zwischen 1913 und 1920. Die meisten Bauern stiegen voll auf Ackerbau, Viehzucht und vor allem Obstanbau um, so dass 1938 die meisten Nußdorfer noch Landwirte waren. Die Landwirtschaft als Haupterwerb wurde ab den 1950er Jahren aufgegeben.

Während des Zweiten Weltkriegs wuchs das Dorf schnell durch den Zuzug von Familien aus zerstörten badischen und württembergischen Großstädten. Nach dem Krieg kamen Vertriebene aus dem ehemaligen deutschen Osten hinzu. 1975 wurde Nußdorf nach Überlingen eingemeindet. 1999 wurde aus dem Ortsteil Überlingens der Teilort Nußdorf mit eigener Ortsverwaltung.

Die heutigen Nußdorfer sind Nachkommen der Bauern, der Handwerker sowie zugezogene Arbeiter und Angestellte der lokalen Unternehmen. Viele Altersgruppen fühlen sich in Nußdorf wohl. Immer mehr junge Familien siedeln sich an, es gibt einen Kindergarten und eine Grundschule. Der Tourismus hat sehr an Bedeutung gewonnen.

Sehenswertes in Nußdorf

In der Dorfmitte steht auf einer kleinen Anhöhe die St. Kosmas und St. Damian Kapelle. Sie wurde im 12. oder 13. Jahrhundert als gotischer Bau auf dem Fundament einer Kapelle aus dem 10. und 11. Jahrhundert errichtet. Beim Betreten der Kapelle wird der Blick auf den Altar mit fünf Heiligenstatuen gelenkt. In der Mitte steht auf einem Podest die Mutter Gottes mit Kind. Neben ihr findet man die Namensgeber St. Kosmas und St. Damian sowie die Figuren von St. Sebastian und St. Jakob. Alle fünf Heiligenfiguren stammen aus der Zeit des Baus der Kapelle.

Der Altar war ursprünglich ein Flügelaltar, was an den Scharnieren an beiden Seiten des Altars deutlich wird. Vermutlich wurden die beiden Flügel während der Zerstörung Nußdorfs 1643 abgerissen. Anstelle der Flügel stehen heute dort die barocken Statuen von St. Franziskus und Antonius von Padua. Während einer Renovierung der Kapelle 1925/26 wurden unter den getünchten Wänden Wandmalereien aus dem Leben Jesu gefunden und wieder sichtbar gemacht. Diese spätgotischen Fresken aus dem Jahr 1597 sind einmalig im Bodenseeraum.

Durch seine direkte Seelage am Bodensee-Radweg zwischen Überlingen und Unteruhldingen ist Nußdorf bei Radfahrern und Wanderern beliebt. Feriengäste finden in Nußdorf vielfältige Quartiere und die lokale Gastronomie bietet ein umfangreiches Speisen- und Getränkeangebot. Aus dem Dorf heraus gibt es wunderschöne Spazierwege direkt am See entlang und Wandertouren durch die Wälder. Vom Nußdorfer Schiffsanleger legen regelmäßig private Schiffsbetriebe zu Rund- und Ausflugsfahrten ab. Das öffentliche Strandbad mit Sandstrand, Spielplatz und Gastronomie lädt zum Baden ein.

Die Nußdorfer feiern gerne, auch mit ihren Gästen. Die Vereine des Ortes organisieren ganzjährig diverse interessante Veranstaltungen. Im Juli findet auf der Grünfläche neben dem Campingplatz das überregional bekannte und beliebte Seeuferfest statt. Die Narrengesellschaft Schnecken Nußdorf e.V. führt während der Fasnet auch mehrere Veranstaltungen für alle Altersgruppen durch. Von Nußdorf aus führt parallel zur Bahnlinie ein direkter Weg zur Klosterkirche Birnau, die seit 1945 Pfarreikirche von Nußdorf ist.

Bei einem Abstecher auf die Konstantinhalde kann der Blick über den Überlinger See auf die Schweizer Alpen schweifen. Auf den Streuobstwiesen weidet die Nußdorfer Kuhherde. Die robusten Rinder sind ganzjährig im Freien und dürfen ihre Hörner behalten. Der Landschaftspflegeverein Nußdorf e. V. beugt mit deren Hilfe einer Verbuschung der seltenen und erhaltenswerten Kulturlandschaft vor.

Kennt ihr schon das Insektenhotel auf der Konstantinhalde? Mit viel Glück entdeckt ihr auf der Weide vielleicht auch ein neugeborenes Kälbchen. Einen schönen Spielplatz findet ihr im Strandbad. Wenn es etwas schattiger sein soll, dann geht ans Ende der Straße Zum Döbel zum kleinen Waldspielplatz. Im Sommer gibt‘s im Dorf spontane Hocks des Musikvereins mit Grillwurst und Getränken. Und am Landungssteg könnt ihr Wasservögel, Fische und manchmal auch denBiber beobachten. Am Abend erwartet euch dort ein wunderschöner Sonnenuntergang.
Übi - Überlinger Uhu
Schon gewusst?

Im Jahre 1803 zählte Nußdorf 33 Häuser, die alle einen Fischnamen hatten. Mit den meisten dieser Fischnamen wurden 1955 die Straßen Nußdorfs benannt. Auch heute tragen noch fast alle Straßen in Nußdorf den Namen eines Fisches.

Wandern und Radfahren rund um Nußdorf

Wandern und Radfahren in der Bodenseeregion ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis! Auch rund um den Überlinger Teilort Nußdorf finden Sie ein ausgezeichnete Wegenetz für einen kurzen Spaziergang, eine gemütliche Wanderung  oder eine familienfreundliche Radtour.

Familienwanderung von Nußdorf zum Affenberg
heart
pinStart: Parkplatz Strandbad Nußdorf 88662 Überlingen
  • checkFamilienfreundlich
  • checkRundtour
  • checkKinderwagengerecht
  • backpackWandern
  • chartleicht
  • clock3 h 13 min
  • arrows-horizontal12,4 km
  • arrows-vertical115 m
Von Überlingen über den Höhenweg nach Meersburg
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pinStart: Landungsplatz 88662 Überlingen
  • checkAussichtsreich
  • checkEinkehrmöglichkeit
  • checkFamilienfreundlich
  • checkKulturell / Historisch
  • checkStreckentour
  • backpackWandern
  • chartleicht
  • clock3 h 45 min
  • arrows-horizontal13,9 km
  • arrows-vertical142 m
Von der Steinzeit über das Mittelalter bis hin zur Neuzeit
heart
pinStart: Landungsplatz 88662 Überlingen
  • checkAussichtsreich
  • checkEinkehrmöglichkeit
  • checkKulturell / Historisch
  • checkFamilienfreundlich
  • checkRundtour
  • bikeRadfahren
  • chartleicht
  • clock2 h
  • arrows-horizontal28 km
  • arrows-vertical130 m
Bodensee-Radweg
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pinStart: Bahnhof Konstanz 78462 Konstanz
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  • checkFamilienfreundlich
  • checkRundtour
  • checkEtappentour
  • checkStreckentour
  • checkEinkehrmöglichkeit
  • bikeRadfahren
  • chartmittel
  • clock17 h 27 min
  • arrows-horizontal258,5 km
  • arrows-vertical672 m
Weitere Informationen

Hier erfahren Sie mehr über den Teilort Nußdorf.

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