Die reichen Einnahmen aus Lehengütern, Herrschaftsrechten und dem Waldbesitz, vor allem aber Gewinne aus dem Weinbau, ließen den Spital rasch zu einem bedeutenden Wirtschaftsbetrieb der ehemaligen Reichsstadt Überlingen heranwachsen.
Der Zweck des Spitals war seit jeher jedoch die Versorgung bedürftiger Menschen. Sie waren seinerzeit im Spitalgebäude am See untergebracht. Ursprünglich hatten Bürger wie Nichtbürger Anspruch auf die Hilfe des Hospitals und wurden, je nach Nutzen für den Spital, in verschiedene Klassen eingeteilt.
Arme, die nichts besaßen oder nur ihren Hausstand einbringen konnten, wurden aus christlicher Nächstenliebe und um „Gottes Willen“ aufgenommen und als „Unterpfründner“ bezeichnet. Vermögendere „Oberpfründner“ wohnten im oberen Stock des Spitals. Sie bezahlten ihre Pfründe in Form von Grundstücken oder Geld und wurden zu Arbeiten für den Spital herangezogen.