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Wenn man der alten Stadtbefestigung folgt lässt sich erahnen, wie die Menschen zu früheren Zeiten gelebt haben mögen in einer Stadt, die auf 1250 Jahre Stadtgeschichte zurückblicken kann.
Die Festivitäten zum Stadtjubiläum werden bis 2023 fortgeführt. Überlingen feiert damit das längste Fest, das es je in der Stadt gegeben hat. Ein Höhepunkt des Festprogramms bilden die Stadtgeschichte und der Blick auf die vergangenen 1250 Jahre.
Im Jahr 2022 werden 150 Jahre Städtische Sammlungen gefeiert und 2023 folgt das Finale mit der Veröffentlichung der umfangreichen Stadtchronik.
Überlingen wurde erstmals um 770 als Iburinga villa publica erwähnt. Der ursprüngliche Kern der alemannischen Siedlung Iburinga lag nördlich des heutigen Stadtteils „Dorf“. Um 1180 wurde Überlingen vermutlich vom Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa das Marktrecht verliehen. Durch seine für die Schifffahrt günstige Lage sowie die Bündelung gleich mehrerer Straßen gewann der Markt rasch an Bedeutung. Bereits um 1210/20 wurde Überlingen zur Stadt erhoben und fiel 1268 an das Heilige Römische Reich. Überlingen wurde zur Reichsstadt. Früh betrieb die Stadt einen intensiven Handel mit Wein und Getreide. Bis ins 19. Jahrhundert besaß Überlingen einen der größten Kornmärkte Süddeutschlands.
Im 14. und 15. Jahrhundert erlebte die Reichsstadt eine Blütezeit. Zeugnisse hierfür sind der reich geschnitzte Rathaussaal von Jakob Russ und das spätgotische Münster St. Nikolaus. Mit großem Aufwand wurde die Stadtbefestigung laufend ausgebaut und im Dreißigjährigen Krieg konnte die Stadt zwei schwedische Belagerungen erfolgreich überstehen. Die beiden Schwedenprozessionen werden heute noch gefeiert. Infolge der napoleonischen Kriege verlor auch Überlingen 1802/03 die Reichsunmittelbarkeit und wurde Teil des Kurfürstentums, ab 1806 des Großherzogtums Baden.
Seit dem frühen 19. Jahrhundert öffnete sich Überlingen schrittweise dem Tourismus. Eine Heilquelle wurde für Kurgäste nutzbar gemacht und mit dem 1857 entstandenen Landungsplatz hatte man einen „Empfangsraum“ für die mit dem Dampfschiff ankommenden Gäste geschaffen. Eine Seepromenade wurde aufgeschüttet und 1875 der weithin bekannte Stadtgarten angelegt. Ein wichtiger Meilenstein erfolgte im Jahr 1895 mit dem Anschluss Überlingens an das Eisenbahnnetz.
Die Weltkriege verschonten auch Überlingen nicht. Ein Zeugnis dieser Zeit ist beispielsweise der Goldbacher Stollen, der während des Zweiten Weltkriegs von Häftlingen aus dem Konzentrationslager Dachau in die Molassefelsen gebaut wurde. Dieser sollte den Rüstungsbetrieben aus Friedrichshafen einen effektiven Schutz gegen Luftangriffe bieten und die Produktion von Kriegsgeräten sichern. Die heutige Dokumentationsstätte Goldbacher Stollen ist ein wichtiger Ort der historischen Aufarbeitung, der im Rahmen einer Führung besichtigt werden kann.
Überlingen entwickelte sich im 20. Jahrhundert zu einem literarischen Zentrum von überregionaler Ausstrahlung, einem multikulturellen Domizil von Schriftstellern, Poeten, Philosophen, Intellektuellen, Außenseitern, Verfolgten und Pionieren – vom damals gefeierten Ernst Jünger bis zur heute lebenden Legende Martin Walser.
1990 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 20.000 und Überlingen wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1993 zur Großen Kreisstadt erhoben. Mit der 2003 eröffneten Bodensee-Therme hat die Stadt ihren Ruf als touristisches Zentrum am Bodensee weiter ausgebaut und wird mit der Landesgartenschau 2021 ihre Attraktivität noch steigern.
Im Rahmen des Stadtjubiläums feiert Überlingen im Sommer 2022 eine Etappe von überregionaler Bedeutung: die 1871 erfolgte Gründung des städtischen „Kulturhistorischen und Naturalien-Kabinetts“. Neue Forschungen ergeben, dass die Geschichte der städtischen Sammlungen sogar noch wesentlich älter ist und in das Barockzeitalter zurückreicht.
In der Jubiläumsausstellung werden gelöste und ungelöste Rätsel der regionalen und internationalen Kulturgeschichte präsentiert. Rund 20 unterschiedliche Sektionen widmen sich u.a. folgenden Themen:
Zum Jubiläum präsentiert die Städtische Galerie im Jahr 2022 bekannte und unbekannte Höhepunkte aus der städtischen Kunstsammlung – von der Renaissance bis heute. Die didaktische Ausstellung beleuchtet die Kunstwerke aus ungewohnten Perspektiven und ordnet sie nach thematischen Sektionen.
Im Mittelpunkt stehen folgende Themen: